von Max Frisch
im Großen Haus
Der Haarwasserfabrikant Gottlieb Biedermann hat Angst. Immer wieder wird die Stadt von Feuersbrünsten heimgesucht, immer wieder ist von Brandstiftung die Rede. Und nichts fürchtet Gottlieb Biedermann so sehr wie die Zerstörung seines Hab und Guts. Nichts wünscht er sich so sehr wie Ruhe und Frieden.
Als eines Tages die Brandstifter Schmitz und Eisenring bei Biedermann anklopfen, gewährt er ihnen Obdach in der naiven Hoffnung, gerade wegen seiner Nachsicht verschont zu bleiben. Aber weder Biedermann noch seine Frau Babette haben den dreisten Forderungen der beiden Brandstifter etwas entgegenzusetzen. Und so überreicht der hilflose Biedermann den Brandstiftern am Ende selbst die Streichhölzer, mit denen sie sein Haus und die ganze Stadt in Brand setzen.
Max Frisch (1911 – 1991) schildert in seiner unterhaltsamen Parabel die Bereitschaft des Menschen, die Warnsignale des Bösen zu ignorieren, auch wenn sie schon unübersehbar sind.
Dauer ca. 70 Minuten, keine Pause
VVK 20.06.24
Dramaturgische Einführung "Biedermann und die Brandstifter"