Trailer "Der Schiffbruch der Fregatte Medusa"

Foto: Meinschäfer Fotografie

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Theaterpädagogik
Theater Paderborn
Westfälische Kammerspiele

Der Schiffbruch der Fregatte Medusa

von Alexander Eisenach
im Studio


Ein Schiffsunglück. 150 Menschen zimmern notdürftig ein Floß zusammen, um zu überleben. Die vorhandenen Rettungsboote hat natürlich die Führungselite bereits besetzt und ist eiskalt davon gesegelt. Auf dem Floß gilt nunmehr das Recht des Stärkeren. Wer zu schwach ist, wird zum Essen für die anderen. 15 Menschen überleben am Ende. Das ist nicht nur Ausgangspunkt dieses Theaterabends, sondern traurige Realität, die sich am 2. Juli 1816 vor der Küste Westafrikas abspielte. Die Medusa war ein französisches Flaggschiff, das zum Ziel der Kolonisierung unterwegs war. Das historische Ereignis wird zur Metapher und aus der Fregatte eine Yacht und aus der Yacht ein Raumschiff. Zeit und Ort verschwimmen und verdichten sich zum Menschheitsproblem, das nach Gerechtigkeit und Solidarität im Heute fragt.

 

Alexander Eisenach (*1984) ist spätestens seit 2016 durch die Auszeichnung des Kurt-Hübner-Regiepreises als Regisseur und Autor auf den deutschen und österreichischen Bühnen kein Unbekannter mehr. „Der Schiffbruch der Fregatte Medusa“ war ein Auftragswerk für das Münchner Residenztheater und feierte dort 2022 Uraufführung. 


Dauer ca. 75 Minuten, keine Pause

VVK 21.11.23

Pressestimmen

Katharina Kreuzhage inszeniert das Stück rasant wie eine Boulevardkomödie. Alle sprechen direkt auf Anschluss, die Pointen purzeln im Klippklapp. Und weil die Figuren immer noch glaubwürdig wirken – Schande über die Realität – wirkt die Aufführung nicht einmal albern. Selbst als die Szene in den Weltraum wechselt und aus dem Floß das Raumschiff Enterprise, sorry, die NCC Medusa, wird. Fünfundsiebzig extrem unterhaltsame Minuten münden in einen dramatischen Appell. 

Denn natürlich sind weder Klimakatastrophe noch Kolonialismus ein Spaß. Aber die ständige Wiederholung der Wahrheit nervt sogar die Verständigen. Seit Jahren – wenn nicht Jahrzehnten – ist die nahende Katastrophe bekannt. Moralische Belehrungen machen den Informierten schlechte Laune, und die Ignoranten bleiben unerreicht. Da ist ein wenig Zynismus und Ironie durchaus am Platze. Alexander Eisenach und Katharina Kreuzhage bieten apokalyptisches Entertainment mit bitterer Grundierung, eine Zwerchfellerschütterung mit blutendem Herz. Eine sehr organische Inszenierung.

Theater der Zeit, 15.01.24


Auf der Bühne lässt sich wunderbar verdichten, zwischen Zeiten springen

und so Bilder und Verbindungen erschaffen, die beim Publikum wirken können. Ist das Ganze dann auch noch amüsant und kurzweilig, so lässt sich wohl von einem geglückten Theaterabend sprechen. (...)

Einen kunstvollen Höhepunkt liefert Claudia Sutter. Als Inkarnation des bereits vor über 40 Jahren gestorbenen Sängers Klaus Nomi gibt sie mit dessen „Total Eclipse“ einen pop-opernhaften Abgesang auf die Welt. (...) Der Beifall des Publikums war laut, auch stehende Ovationen gab es. Wenn schon Weltuntergang und Kritik am fatalen menschlichen Handeln, dann wohl so.

Neue Westfälische, 15.01.24


Ob Hubertus Brand als Monsieur Corréard, Jan Gerrit Brüggemann als aalglatter Gouverneur Schmalz, Gregor Weisgerber als windiger Kapitän

Chaumarey, Kai Benno Vos als Matrose, Alexander Wilß als Matrose und Arzt, alle Schauspielerinnen und Schauspieler sind grandios. Auch die rasende Reporterin Johanna Malecki als Zeitreisende und teilweise Erzählerin.

In der Rolle des schmierigen Antoine Richefort glänzt Claudia Sutter, die mit dem Moonwalk von Michael Jackson und einer Arie imponiert. Die schauspielerischen Leistungen in der Inszenierung der Intendantin Katharina

Kreuzhage allein lohnen einen Besuch im Studio.

Westfälisches Volksblatt, 15.01.24

Besetzung

Monsieur Corréard Hubertus Brandt

Gouverneur Schmalz Jan Gerrit Brüggemann

Kapitän Chaumarey Gregor Weisgerber

Antoine Richefort Claudia Sutter

Matrose Kai Benno Vos

Matrose und Arzt Alexander Wilß

Zeitreisende Johanna Malecki

 

Regie Katharina Kreuzhage / Bühne Ariane Scherpf / Video, Sounddesign &  Kostüme Valerij Lisac / Choreografische Mitarbeit Nwarin Gad / Dramaturgie Lena Kern / Regieassistenz Hannah Wolfhagen / Regiehospitanz Christina Ferraro /  Technischer Leiter Klaus Herrmann / Bühnenmeister Michael Bröckling / Beleuchtungsmeister 

Marcus Krömer / Einrichtung Licht Fabian Cornelsen / Programmierung Licht Georg Rolle / Betreuung Licht Georg Rolle & Laurin Steinhoff / Ton & Video Sven Belzer / Requisite Annette Seidel-Rohlf & Sona Ahmadnia / Leitung Kostümabteilung Claudia Schinke / Maske Ulla Bohnebeck & Henriette Masmeier

Tickets & Termine:


11.01.1) / 13.01. / 22.03.2025 / 05.04.2025 / 11.04.2025 / 25.04.2025 / 03.05.2025


1) Sichtungsprobe für Pädagog*innen: kostenlose Anmeldung hier.