im Foyer
Irgendwo im Nirgendwo einer kanadischen Seeprovinz lebt eine Gruppe Aussteiger. Fast alle aus gutem Haus, fast alle suchen das feministisch-kommunistische Utopia in der Wildnis – mit einem geteilten Kellnerjob
zwei Autostunden entfernt für die Handyrechnungen. Mit ironischem Blick für die vielen kleinen und großen Widersprüche alternativer Lebensentwürfe zeigt Helene Hegemann in „The day I fucked her husband at the lake“ ihr Talent für humorvolle und doppelbödige Erzählungen.
Ganz im Gegensatz dazu sucht die Autorin Özlem Özgül Dündar in „Die Luders“ schonungslos die Auseinandersetzung mit dystopischen Lebensrealitäten. Das Stigma Randgruppe provoziert: Die vier Schülerinnen
Flo, Seta, Uli und Alex sind Kumpels oder ‚Luders‘, wie sie auf der Straße genannt werden. Sozial und gesellschaftlich abgehängt ist Gewalt und Zerstörung das Ventil für ihre Wut und Frustration. Um nicht selbst Opfer zu werden, machen sie andere zu Opfern. Ihr Ziel: Gesehen werden.