von Aldous Huxley
im Theatertreff
Absolut sorgenfrei. Absolut gefällig. Absolut gesteuert. So lebt es sich im Weltstaat im Jahr 632 nach Ford. Freiheit und Individualität? Fehlanzeige. Aber wer braucht schon solche Werte vergangener Zeiten, wenn es Glück in Pillenform, kastengerechte Arbeit und Vergnügungen für alle und die bequeme Gewissheit gibt, dass jede*r bereits seit Beginn seines Lebens in-vitro systemgerecht geformt wurde. Nichts muss mehr selbst entschieden, durchdacht und durchlitten werden. Identitätskrisen, Beziehungsdramen, selbst Alter, Krankheit und Tod quälen einen nicht mehr: O schöne neue Welt!
Doch es gibt Abweichungen von den vorbestimmten Verhaltensweisen: Bernhard Marx sehnt sich nach Privatsphäre und Lenina hat keine Lust mehr auf Promiskuität. Eine Urlaubsreise in die Äußere Zone konfrontiert die beiden mit einem Leben jenseits ihrer synthetischen Wohlfühlwelt. Die Begegnung mit Jo, die noch von Menschen gezeugt, geboren und von Menschen aufgezogen wurde, verändert alles - nicht nur für Bernhard und Lenina, sondern für das gesamte System.
Der Spielclub des Theater Paderborn, unter der Leitung von Nina Bosse, nimmt sich den Klassiker der dystopischen Weltliteratur vor. Entstanden ist ein von Spielfreude und choreografischem Ausdruck getragenes Stück, das zum Nachdenken anregt.